Wie ist man?

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Eine Fliege umschwirrt recht träge meinen Kopf und ich erkenne: sie ist irgendwie aus einer Art Fliegen-Zombie-Modus halb erwacht und wollte irgendetwas vage wärmendes umschwirren.

Wäre es menschlich Korrekt diese Fliege zu verscheuchen, ja gar sie auszumerzen, um Ruhe zu haben?

So viele Taten spicken meinen Tag, die menschlich motiviert sind. Irgendwie der Drang etwas für die Welt zu tun.

Ich kicke die Fliege mit meinem Handrücken aus meinem Gesichtsfeld und sie trullert verzweifelte Loopings. Ich kann nur den Moment sehen: die Fliege, die da ist und mich tierisch(insektitiös?) nervt . Oft will ich nur den Moment geniessen und alle restlichen Aufnahmen verschieben, verschieben in mein Unterbewusstsein, welches scheinbar unendliche Kapazität besitzt. Ich übersehe bewusst- unterbewusst mein Gefühl. Doch da um die Ecke wartet dieser Moment, der sich nicht vom Gefühl trennbar anfühlt. Der Moment hinterlässt Spuren in meiner Gefühlswelt.

Ich folge endlich der Spur, der goldenen, wie einst der Steppenwolf.

Trabe und trabe durch meine Gefühlswelt und vereine sie mit meinem Sein.

Da der Auslöser etwas anderes als ich bin (sein muss, da Ursache und Ursprung irgendwo eine schmerzliche Trennung erfahren, wie Kind und Mutter bei der Geburt), ich dies im trüben Tümpel der Selbstreflexion erahne, wurde die goldene Spur nicht von mir erfunden.

Sondern von 1000 menschlichen Existenzen vor mir, die auch erahnten: manchmal muss man lange auf die Frage warten, obwohl die Antwort schon längst geschrieben steht.

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