Über Portugal wird klar, dass ein Perspektivwechsel, eine Raumveränderung, einiges in der Menschheitsgeschichte bewirkt hat.
Wir fliegen über den Wolken, ich sehe kleine, weiße Flecken, als menschliche Zusammenrottungen auf der Erdkruste.
Wir bedürfen einander so sehr und geben es doch nie zu.
Lieber bekunden wir unsere Bedürfnisse durch Zerstörung.
Der vermeintliche Sieg über ein anderes Dasein ist erstrebenswerter als dessen freie Zuneigung?
Wohl kaum, doch auf jeden Fall einfacher.
Je enger die Grenzen der Kultur, der Entfaltung des Kindes, je enger die Möglichkeit in Freiheit Zuneigung zu entfalten und zu empfinden.
Selbst die Freiheit… kämpft zeitlebens um ihren Status, der Wille funkt dazwischen und pflegt das Image, zu groß die Erwartung an ihre Rolle, frei zu sein, das Ego regnet vom Himmel.
Zurückhaltung sei eine Tugend und verschafft den Blick. Kann ich mich aus eigener Motivation zurück halten, so habe ich Platz zum Freisein? Platz für Zuneigung? Kann ich mich neigen in der Enge der Kulturen?
Religion will uns vor uns selbst beschützen, so wird sie zur ärgsten Waffe, zum Feind über meinem Bett, oh Gott.
Die Aggression unseres Geistes ist zügellos ohne Zurückhaltung, ohne den Blick. Den Augenblick der Freiheit.
Gebirgsketten und Meere unterbrechen die Siedlungen, wollen in Ruhe gelassen werden, ewig sein.
Nur Worte überwinden sie mühelos
und Flugzeuge,
sind nicht für die Ewigkeit.
Portugal liegt hinter mir und Frankreich unter mir und ich denke,
je suis Charlie, bin ich nicht als freier Geist, bin ich in diesen Zeiten ohne einen Blick, hab ich zu gesagt.
Ich halte mich zurück und Blicke auf dieses Land und denke an Geschichten von Ländern und Gebirgsketten. Denke an unmögliches und fliege durch die Luft, getragen von chemischen Verbindungen, Geheimnissen des Universums. Unten, da rebellieren die Geister und sie scheiden sich in ihrer doch so unfreien Meinung, sie neigen sich nicht. Und so lange sie sich nicht neigen, werden sie nicht zueinander finden.
Herum tappen in ihrem sich wiederholenden Atemzug, hecheln im Schweiße ihres eigenen Angesichts.
Vor Wände rennen, die sie selbst erbaut haben und das immer gleiche Zeichen doch wieder zwanghaft deuten, immer wieder die Lesart verändern, als Lebensaufgabe.
Das Leben aufgeben ohne einen Blick geworfen zu haben, einen Blick auf die grauen Regenwolken, der alles verändern könnte, dieser Blick auf unsere Welt.