Weniger ist mehr

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Meine Aufgabe ist es nicht mich selbst zu reproduzieren, in Form eines Kindes.
Meine einziger Beitrag, der als restlicher elektrischer Impuls von weiteren Synapsen weiter getragen werden kann,
ist Wissen.
Wissen, verarbeiten, transformieren, ausdrücken und in reduzierter Weise hinterlassen.
Information über meine Weltanschauung, die meinen Fußabdruck in dieser Welt als Nachweis der zerstörerischen Überbevölkerung erklärt.
Information, die Zeit meines Lebens Ressourcen aufgebraucht hat, zu Verschmutzung und Zerstörung der eigenen Welt beigetragen hat.
Aber niemals in die Zukunft als solches wirkt. Veränderbar ab dem Zeitpunkt meines Todes.
Keine weitere Hinterlassenschaft ist so friedlich und birgt doch den Ursprung allen Übels,
das Wissen, was wir in der Welt gegen uns richten.
Wie die Waffen, die wir selbst erfinden und uns GEGENseitig liefern, um den Bevölkerungsanteil, der in der Weltanschauung als „Gegner“ identifiziert wird, zu ermorden.
Das ist das schlimmste, was mit Wissen erreicht werden kann.
Wenigstens bereichert es nicht die destruktive Existenzweise unserer Art, indem es weitere Menschen hinterlässt es vernichtet sie allerhöchstens.
Damit Frieden einkehren kann, Frieden, der das Wissen um Leben bündelt, wie es mir in den geheimnisvollen Prozessen der Natur begegnet. Wissen, auf das sich Heilkunde, Medizin und Beobachtungen dieser Prozesse beziehen. Völker, die wie es so schön heisst „im Einklang mit der Natur“ leben und dieses friedliche Wissen vermehren. Es soll sie geben.
Doch sind sie in der Unterzahl, denn ihr Vorhaben war es nie, die Welt zu bevölkern, sich selbst zu bereichern.
Ihr Ziel ist Leben, unser Ziel ist streben nach mehr.
Transzendenz der Existenz, das Streben nach Göttlichkeit. Die Religion mit den Männern auf den Wolken, umgeben von paradiesischen Zuständen. Der gute, alte Weihnachtsmann, der die Geschenke bringt, uns bereichert.
All das kann ich nicht mehr verhindern, mir fehlt der Antrieb es zu verhindern, ich bin selbst ein Teil dieser Katastrophe.
Doch kann ich verhindern, dass sich mein geliebtes Leben so fortsetzt, ohne viel Anstrengung, nein sogar durch viel weniger Anstrengung.
So strebe ich nach mehr oder weniger.

„Who strive – you don’t know how the others strive
To paint a little thing like that you smeared
Carelessly passing with your robes afloat,-
Yet do much less, so much less, Someone says,
(I know his name, no matter) – so much less!
Well, less is more, Lucrezia“ (R. Browning: Andrea del Sarto, 1855).

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