Wenn alles Konstruktion ist, dann kann es sich auch jederzeit in Wissenschaftlichkeit auflösen. Wenn alles Konstruktion ist, dann brauch es ein Gegengewicht, etwas, was diese Konstruktion mit Mörtel füllt. Echtheit. Was ist denn echt? Handlungen sind echt, sie sind da, sie werden erlebt, als tatsächliche Erfahrungen. Oder sie werden erzeugt, durch den Handelnden, der diese dann wiederum erfährt. Die Auslegung, also wohin mit dem Mörtel, ist dann wieder Sache der Konstruktion. Sie selektiert zwischen den Handlungen. Welcher Handlung wird Bedeutung zugemessen und welcher nicht. Das hübsche an der Wissenschaft ist, dass sie diese Handlungen nutzen kann, sie aber nicht unbedingt sogleich ausführen muss. Sie lässt ausführen und konstruiert. Thesen und Theorien bauen die Hochhäuser unserer modernen Kultur. Konstruktion ist kontingent, das klingt schön. Eine schöne These. Was wäre die Handlung dazu? Sein Leben zu verändern? Zu zeigen, dass alles Konstruktion ist, indem man um-konstruiert? Weder notwendig, noch unmöglich, die Offenheit der Ereignisse wird zum Erlebnis. Doch damit wäre eher die Kontingenz bewiesen, die Konstruktion wird mit gezogen. Der Blick muss weiter gehen, denn der Beweis besteht schon lange. Er besteht in der Möglichkeit des Lebens verschiedener Leben. Individualität und ihr ausleben ist die letztendliche Handlung, die Konstruktion zur Wirklichkeit, unserer Wahrnehmung von Realität macht.